Sechs junge Menschen sitzen um den Tisch von Direktor Elmar Fiechter-Alber im Paulinum in Schwaz. Sie sind gekommen, um von ihren Ideen, ihren Aktionen und ihrem Engagement zu erzählen. Und sie zeigen eindrucksvoll, was oft viel zu leicht vergessen wird: Junge Menschen sind voller Begeisterung. Junge Menschen sind motiviert. Junge Menschen können Unglaubliches bewegen.
Das vergangene Schuljahr liefert den besten Beweis: Mit vereinten Kräften haben die Pauliner Schüler*innen die beeindruckende Summe von 26.000 Euro gesammelt. Unterstützt werden damit zwei Projekte, die kaum unterschiedlicher sein könnten und doch beide denselben Kern haben – Menschen ein Stück Hoffnung zu schenken: der Barbaraladen, ein Sozialmarkt der Caritas in Schwaz, und eine Mädchenschule in Afghanistan.
Wie aber kommt eine so große Summe zusammen? Die Antwort ist so schlicht wie bewegend: Alle helfen mit. Jede Klasse überlegt, wie sie am besten Spenden sammeln kann. So erzählen Charlotte und Laura aus der dritten Klasse von ihrer Aktion nach dem Familiengottesdienst: „Wir haben Kuchen gegen freiwillige Spenden verteilt. Die Leute waren sehr nett und haben gerne gespendet. Manche haben sogar etwas gegeben, ohne einen Kuchen mitzunehmen.“
Ihre Schulkameraden Lukas und Felix entschieden sich für Musik: Mit Harfe und großem Mut traten sie in den Schwazer Stadtgalerien auf, sprachen Passant*innen an, informierten über die Projekte – und berührten Menschen so sehr, dass viele bereitwillig spendeten.
Auch die älteren Schülerinnen ließen sich einiges einfallen. Mohadisa und Felix aus der siebten Klasse organisierten mit ihren Klassenkameradinnen einen großen Kuchenverkauf. Für Mohadisa war von Anfang an klar: Sie wollte, dass ein Teil der Spendengelder Mädchen in Afghanistan zugutekommt. „Ich komme von dort und habe Verwandte in Kabul. Sie haben uns geholfen, sicherzustellen, dass es ein vertrauenswürdiges Projekt ist und die Spenden wirklich ankommen“, erzählt sie. Dank ihres Einsatzes flossen 13.000 Euro nach Kabul – genug, um Lehrergehälter und Schulgelder zu finanzieren, Nähmaschinen anzuschaffen und Kurse anzubieten, die Mädchen Zukunftsperspektiven eröffnen.
Auch in Schwaz entfaltet das Engagement der Pauliner Schüler*innen konkrete Wirkung. Der Barbaraladen, ein Ort, an dem einkommensschwache Menschen zu leistbaren Preisen einkaufen können, erhält durch die Spende neue Möglichkeiten. Das Sortiment kann vielfältiger gestaltet und damit vielen Familien im Alltag geholfen werden.
Über die Auswahl der Projekte entscheidet jedes Jahr der Schulgemeinschaftsausschuss. Eingebracht werden die Vorschläge von den Schülerinnen selbst – und immer gilt: Ein Projekt hier, ein Projekt dort, eines im Inland, eines im Ausland. Direktor Elmar Fiechter-Alber ist stolz auf diese gelebte Verantwortung: „Unsere Schülerinnen und Schüler lernen so, dass ihr Tun Wirkung hat – weit über das Klassenzimmer hinaus.“
Und genau das macht dieses Spendenprojekt so besonders: Es ist nicht nur eine finanzielle Unterstützung für Menschen in Not. Es ist auch ein Zeichen dafür, wie stark junge Menschen sind, wenn man ihnen Vertrauen schenkt – und wie sehr die Welt davon profitieren kann.